Beim diesjährigen SLOD-Symposium am 18./19. Oktober kamen in Erfurt rund 50 Betroffene mit Ärzt:innen und weiteren Expert:innen zusammen. Im Mittelpunkt des Austausches standen dabei die persönlichen Fragen der „neuen“ Teilnehmer:innen und die teils langjährigen Erfahrungen anderer mit der Lebendnierenspende. Gerade diese unmittelbare Möglichkeit des Gespräches zwischen Menschen, die vor oder im Prozess der Entscheidung für eine Lebendorganspende stehen, und jenen, die aus ihrer ganz persönlichen Erfahrung über die Jahre hinweg berichten können, macht das SLOD-Symposium so wertvoll und einzigartig für alle Teilnehmer:innen. So hat etwa ein Schwesternpaar in den letzten Jahren am Symposium teilgenommen und ganz wichtige Informationen und Impulse für die eigene Entscheidung bekommen, bevor dann ein „Ja“ für den Schritt zur Lebendorganspende entstanden ist. In diesem Jahr konnten beide nun selbst auf erste Erfahrungen zurückblicken und die Runde daran teilhaben lassen.
Wo steht das Lebendspende Register und wie geht es weiter?
Zu Beginn des Symposiums am Samstag konnte die SLOD-Vorsitzende, Monika Kaiser, alle Gäste in Namen des gesamten Vorstands und der aktiven Mitglieder begrüßen und einen Ausblick auf das gut gefüllte und abwechslungsreiche Programm geben. Im Eröffnungsvortrag gab Dr. Jeannine Wegener einen Überblick zu bisherigen Entwicklung des „Deutsches Lebendspende Register SOLKID GNR & SOLID GNR“, dort werden auf freiwilliger Basis die Ergebnisse der medizinischen und psychosozialen Untersuchungen und Befragungen nach der Lebendnieren- sowie Lebendlebertransplantation zusammengetragen und ausgewertet. Dies soll ein Leben lang erfolgen und so in Zukunft eine valide Bewertung der Vor- und Nachteile einer Lebendspende für Spender und Empfänger ermöglichen. Frau Dr. Wegener betonte die Notwendigkeit, die Finanzierung des Lebendspende Registers zu verstetigen, da nur so Langzeitdaten erhoben werden können. Im Sommer letzten Jahres hatten wir bereits ein Interview zum Lebendspende Register geführt, den Beitrag finden Sie hier. Freundlicherweise hat Frau Dr. Wegener ihren Vortrag zur Veröffentlichung hier auf der Webseite zur Verfügung gestellt, hier können Sie das pdf aufrufen.
„Wir haben es getan“, die persönlichen Erfahrungen sind entscheidend
In einer anschließenden begleiteten Vorstellungsrunde lernten sich alle Teilnehmer:innen kennen und konnten so auch leichter persönlich aufeinander zugehen. „Wir haben es getan“, so lautete das Motto einer Runde, in der drei Paare, bzw. Personen von ihren sehr persönlichen Erfahrungen mit der Lebendspende berichten konnten. Danach war in zwei Gesprächsrunden ausführlich Gelegenheit, vertraulich über alle Fragen, Hoffnungen und Sorgen rund um die Lebendspende zu reden.
Den Abschluss des offiziellen ersten Tages bildete der Vortrag von Véronique Mendes von der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover. Sie präsentierte das Projekt „Organ“ zur Teilhabeberatung bei Lebendtransplantation. Ziele des Projekts sind zum einen die bestmögliche Unterstützung der betroffenen Versicherten in Form gründlicher Aufklärung, individuellen Fallmanagements sowie bedarfsangepasster Reha- und Teilhabeleistungen und in der Konsequenz die Verbesserung bzw. Sicherung der Erwerbsfähigkeit. Mehr zum Projekt „Organ“ finden Sie hier.
Vor dem gemeinsamen Abendessen trafen sich die SLOD-Aktiven noch zur Mitgliederversammlung.
Großes Update rund um die Lebendspende
Der Sonntag begann mit dem großen Update zur Lebendorgantransplantation für Spender:innen und Empfänger:innen. Dazu war Prof. Thorsten Feldkamp per Video aus Kiel zugeschaltet. Nach seinem Impulsvortrag kamen sehr viele Fragen aus dem Plenum, das zeigt, wie groß der Informationsbedarf und der Wunsch nach einer unmittelbaren Fragemöglichkeit ist. Im Anschluss gab es bei der Fortführung der moderierten Gesprächsrunden vom Samstag wieder viel Raum für den Austausch. Diesmal teilten sich die Teilnehmer:innen so auf, dass in einer Gruppe die Lanzeiterfahrungen mit der Lebendspende im Mittelpunkt standen, in der anderen dagegen sozialrechtliche Fragen für Spender:innen und Empfänger:innen.
Hoffentlich sehen wir uns nächstes Jahr wieder
Wie begeistert die Teilnehmer:innen von diesen zwei intensiven Tagen waren, zeigte sich bei der Verabschiedung durch die SLOD-Vorsitzende Monika Kaiser. Neben allseitigem Dank für die tollen Inhalte und die gute Organisation wurde der unbedingte Wunsch geäussert, dass es auch im nächsten Jahr wieder ein SLOD-Symposium geben muss. Ein paar Eindrücke vom SLOD-Symposium finden Sie hier in der Bildergalerie.























