Die Lebendspende hat unseren Sohn gerettet

11 Juni, 2024

Ich habe meinem Sohn am 01.12.1987 (bei gleicher Blutgruppe) im Uni-Klinikum Essen und meine Frau am 09.11.2004 (bei unterschiedlichen Blutgruppen) im Uni-Klinikum Freiburg eine Niere gespendet.

Unsere Erfahrungen nach der Transplantation sind durchaus positiv, obwohl sich die Voraussetzungen für eine Lebendspende zwischen 1987 und 2004 deutlich verändert haben. Ich war 1987 in Essen der 3. Lebendspender (vor mir wurde zwischen eineiigen Zwillingen transplantiert und eine weitere Transplantation war nicht erfolgreich).

Allerdings musste der Wunsch zur Spende mit Nachdruck durchgesetzt werden, da der zuständige Chirurg dieses Vorhaben aufgrund der vorherigen erfolglosen Transplantation sehr kritisch bewertete. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat die Niere etwas mehr als 10 Jahre gehalten. Zum damaligen Zeitpunkt betrug das Wachstum für Kinder an der Dialyse gleich 0 cm. Mein Sohn ist in den zehn Jahren von 1,32 m auf 1,78 m gewachsen, hat seine berufliche Ausbildung absolviert und konnte seine Jugendzeit in vollen Zügen genießen.

Ende 1997 kam er wieder an die Dialyse. Nachdem wir hörten, dass 2004 erstmalig in Freiburg eine Lebendspende bei unterschiedlichen Blutgruppen durchgeführt wurde, hat sich meine Frau spontan zur Spende entschlossen. Nach den erforderlichen Voruntersuchungen wurde die Transplantation dann erfolgreich durchgeführt.

Kurz darauf hat für meinen Sohn die Phase der Familienplanung begonnen und er heiratete 2007. Inzwischen ist er Vater einer gesunden 3-jährigen Tochter und darüber hinaus ein sehr erfolgreicher Tischtennisspieler bei den „Transplantierten“. Er ist mehrfacher Deutscher Meister, mehrfacher Europameister und wurde 2007 in Thailand Weltmeister.

Bezüglich der Vorgehensweisen der Transplantationskliniken kann man sagen, dass sich diese von einer eher abweisenden Haltung (1987 / Essen) zur uneingeschränkten Zustimmung (2004 / Freiburg) verändert haben.

Mit den Abrechnungen hat es bei den gesetzlichen Krankenkassen keine Probleme gegeben. Die privatärztlichen Zusatzversicherungen übernehmen allerdings keine Kosten.

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