Beim diesjährigen SLOD-Symposium am 7./8. September in Erfurt kamen 50 Betroffene mit Ärzten und Sozialrechtsexperten zusammen. Zwei Tage lang tauschten sie sich intensiv und sehr vertrauensvoll über alle Fragen der Lebendorganspende aus. „Dieses Forum ist ein geschützter Raum, um alle meine Gedanken und Gefühle auszusprechen und mit anderen zu teilen. Ohne vorschnelle Bewertung und gutgemeinte Ratschläge. Das hat mir sehr geholfen, für mich eine fundierte Entscheidung zu treffen“, so beschreibt es eine Frau, die bereits im letzten Jahr teilgenommen hat und inzwischen die ganzen Vorbereitungen zur Lebendnierenspende durchlaufen hat. Schon bald sollen Spende und Transplantation erfolgen.
Die Betroffenen sind die wahren Experten
Den Organisatoren des SLOD-Symposiums ist es ein großes Anliegen, diesen sehr persönlichen Austausch zwischen Lebendspender*innen und natürlich auch mit dem Empfänger*innen einer Lebendspende zu ermöglichen. Denn mit ihrer einzigartigen Erfahrung sind Lebendspender*innen und Empfänger*innen die wahren Expert*innen, so das Motto des SLOD-Vorstands. Zwei moderierte Gesprächsrunden und eine ausfürliche Vorstellung zu Beginn boten viel Raum für diesen Erfahrungsaustausch und das wechselseitige Lernen von den Erfahrungen anderer.
Was gibt es Neues in Forschung und Wissenschaft?
Das SLOD-Symposium ist auch ein Ort, sich aus erster Hand über medizinische Erkenntnisse, den Stand von Forschung und Wissenschaft sowie wichtige sozialrechtliche Neuerungen rund um die Lebendspende zu infomieren. So ging die Diätassistentin Alica Muffler detailliert auf die Anforderungen an die Ernährung im ersten halben Jahr nach einer Lebendtransplantation ein. Professor Thorsten Feldkamp führte Schritt für Schritt durch den Aufklärungsprozess für Spender*innen und Empfänger*innen und stand anschließend in einer kleinen Runde für die Fragen der Teilnehmer zur Verfügung, die aktuell vor der Entscheidung stehen. Professor Barbara Suwelack stellte das Deutsche Lebendspende-Register vor und konnte exklusiv schon über erste Ergebnisse sprechen. Sozialrechtsexpertin Nicole Scherhag ging auf die besondere Stellung von Lebendspender*innen ein und wies darauf hin, dass viele Regelungen auch bei den Fachstellen nicht bekannt sind und Betroffene für ihr gutes Recht kämpfen sollten.
Das SLOD-Symposium war eine rundum gelungene Veranstaltung, aus der die Teilnehmer*innen viele persönliche und fachliche Erkenntnisse mit nachhause nehmen konnten. Die Bildergalerie gibt einen Einblick in diese intensiven zwei Tage.