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Lage der Niere im Körper

Gesunde Nieren

Bezeichnung für Nieren

Die Bezeichnung für Niere “nephros” stammt aus dem Altgriechischen. Der medizinische Fachbereich, der sich mit den Nieren und ihren Krankheiten beschäftigt, lautet Nephrologie.

Im Lateinischen heißt die Niere “ren” und zur Niere gehörende bzw. durch die Nieren bedingte Phänomene und Krankheiten werden als “renal” bezeichnet.

Lage und Abmessungen der Niere

Die Nieren sind zwei paarig angelegte Organe, die sich beiderseits der Wirbelsäule etwa in Höhe der unteren Rippen befinden.

Jede gesunde Niere ist, je nach Körpergröße des Menschen, etwa 9 bis 12 cm lang, etwa 4 bis 6 cm breit und etwa 3 bis knapp 5 cm dick. Zusammen wiegen die beiden Nieren nur ca. 300 Gramm (g).

Die Oberfläche der gesunden Nieren ist meist glatt.

Die Harnleiter (Ureter) verbinden die Nieren beidseits mit der Blase. Der Urin wird in den Nieren gebildet, fließt über die Harnleiter in die Blase und schließlich von der Blase über die Harnröhre (Urethra) nach außen.

 

Die Aufgaben der Nieren

Nieren-AufbauDie Nierenfunktion, d. h. die Funktionsfähigkeit, kann mittels der glomerulären Filtrationsrate, abgekürzt GFR, bestimmt werden.

Entgiftung des Körpers

Eine Hauptaufgabe der Nieren ist die Reinigung des Blutes von Giftstoffen, die wir in Form von Urin ausscheiden. Giftstoffe entstehen hauptsächlich während des Stoffwechsels. Die Entgiftung wird mittels Harnstoff und Kreatinin gemessen.

Ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt

Da der menschliche Körper zu 75 % aus Wasser besteht und schon ein Flüssigkeitsverlust von 2 % zu körperlichen Einschränkungen führt, ist ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt wichtig.

Aufrechterhaltung des Mineralstoffgleichgewichts

Die Nieren sorgen dafür, dass die Menge an Mineralstoffen in unserem Körper in einem ausgewogenen Gleichgewicht bleibt. Die Konzentration der Mineralstoffe Natrium, Kalium, Calcium wird im Blut gemessen. Bei gesunden Nieren wird ein Überschuss an Calcium und Phosphat ausgeschieden und bei Mangel im Körper zurückgehalten.

Regelung des Blutdrucks, hormonelle und enzymatische Funktionen

Die Nieren beeinflussen den Blutdruck und die Blutbildung durch die Regelung der Produktion von roten Blutkörperchen. Weiterhin aktivieren die Nieren Vitamin D, das wiederum für die Regulierung des Phosphat und Calcium-Spiegels im Blut zuständig ist.

Aufbau der Niere

Die Niere besteht aus über 1 Million kleinster Röhrchen (Nephronen), die Schadstoffe aus dem Körper ausfiltern und über den Harnleiter an die Blase zur Ausscheidung übergeben. Diese Nephronen filtern die Schadstoffe aus dem Körper.

Die Niere besteht aus Nierengewebe (Fachbegriff: Nierenparenchym). Die Niere wird durch eine Arterie mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Über die Nierenvene fließt das Blut zurück zum Herz. Der Harnleiter (Ureter) transportiert den auszuscheidenden Urin zur Blase.

Wegen der enormen Filtrierleistung der Nieren werden sie stark durchblutet und somit in 24 Stunden von rund 1.500 Litern Blut durchströmt. Für die Filterfunktion sind verschiedene Strukturen in der Niere wichtig.

Funktionseinheit Nephron

Die kleinste Funktionseinheit in der Niere wird durch das Nephron gebildet. Dieses wiederum wird unterteilt in:

  • die harnbildenden Strukturen (Glomerulus):
    In einem Gefäßknäuel (Glomerulus), das einem Filter gleichzusetzen ist, wird der Harn gebildet, indem die harnpflichtigen Substanzen aus dem Blut herausgefiltert werden (= glomeruläre Filtration).
  • die harnableitenden Strukturen (Tubulus):
    Hier erfolgt eine aktive Ausscheidung von Substanzen aus dem Blutstrom in die kleinen Urinkanäle (= tubuläre Sekretion).

In einer gesunden Niere sind etwa eine Million Nephronen vorhanden.

Glomeruli (Blutgefäßknäuel)

Der Transport von Flüssigkeit, Salzen und Abfallstoffen in die Niere erfolgt durch das Blut. In den Filterkörperchen der Niere (= Glomeruli) wird Flüssigkeit mit den Salzen und Abfallprodukten aus dem Blut abgepresst. Große Moleküle, wie z. B. die meisten Eiweißstoffe und die Blutzellen, passen nicht durch die Poren dieses Filters und werden im Blut zurückgehalten.

Während die Blutzellen, also rote und weiße Blutkörperchen, sowie Plasmaalbumin (Bluteiweiß) nicht aus dem Blutgefäß austreten können, passieren Glukose (Zucker), Harnstoff, Elektrolyte und Wasser die Gefäßwände und werden in den so genannten Tubuli aufgefangen.

Tubuli

Die in den Tubuli gesammelte Flüssigkeit wird als Primärharn bezeichnet. Pro Minute werden auf diese Weise ca. 125 ml Primärharn gebildet. Dies entspricht fast 180 Litern pro Tag. Der Primärharn enthält Salze, Nährstoffe, und Schlacken, jedoch keine Blutzellen und kein Eiweiß.

Die Tubuli verlaufen geschlängelt durch die Nierenrinde und das zur Nierenmitte angrenzende Mark. Auf diesem Weg werden viele Bestandteile des Primärharns und fast die gesamte Flüssigkeit wieder resorbiert und bleiben dem Körper damit erhalten. Dies führt zu einer Konzentration des Primärharns, das Ergebnis ist der eigentliche Harn (Urin). Dieser enthält bei einer gesunden Niere täglich etwa 20 bis 30 g Harnstoff, 0,25 bis 0,75 g Harnsäure, 0,5 bis 1,8 g Kreatinin und 0,7 bis 1,5 g Phosphat.